Der Himmel der gleiche

Der Himmel der Gleiche is a continuing series, again and again the artist returns to this theme. At moments a clear line contains the horizon, at others the blue of the sky pours over the whole sheet.
Abbildung Der Himmel der gleiche

Der Himmel der gleiche

 

In this series of pictures, which began in 2014 and was inspired by a trip to Sinai, Katharina Stumm engages with the view of the sky, a central inspiration in her work. Whether above a city skyline or as the boundary of the desert’s eternal horizon, at day or at night, cloudless or harboring a thunderstorm, the view of the sky invokes a feeling of both freedom and worldly shelter.

 

With tea, lacquer, ink, oil or acrylic paint, she creates landscapes that, despite their abstraction, create a clear image of the horizon, with one world below and another above.

 

Works from this series

Parallele Poesie zum Himmel

Methapher

Also, Mythos: Eine Geschichte die nicht 100% wahr ist. Aber auch nicht gelogen, also es werden Wahrheiten übersetzt. Mit anderen Wahrheiten überschrieben, oder genauer: mit anderen Rollen besetzt. Ich habe diese eine Tatsache: Ich trinke gerne und viel, es macht mir die Welt erträglicher und manchmal sogar genießbar. Ich habe jetzt jemanden gefunden dem es genauso geht. Wir können das gemeinsam machen und die Welt ist ein Fest.

Nehmen wir diese Rollen: Ich, Er, der Wein, die Welt, das Leben, der Genuss.

 

Suchen wir nach Ersatz Rollen. Der Genuss ist das von den Wolken gebrochene Sonnenlicht.

 

Das Leben ist der Himmel mit seinen Wolken, der Sonne, ihren Auf- und Untergängen, Stürmen und Regen und Smog und Hitze und Kälte.

Die Welt ist eine große Stadt mit einem vollen, florierenden Zentrum und Leerstand in den Randgebieten. Es gibt U-Bahn und Bus und Restaurants und Kneipen und Stau und Parks und Geschäfte und hohe Häuser und Baulücken und Obdachlose und Hipster und Banken und Theater und Museen und, eben alles was es in Städten so gibt.

 

Er ist eine Straße in dieser Stadt, eine belebte, ordentliche Straße, mit Parkplätzen und Gehwegen, Straßenlaternen und Hauseingängen, Gullys und Schlaglöchern. Mehrere Straßen kreuzen ihn und eine Kurve macht sie auch.

 

Ich bin ich, ob ich eine Fliege, eine Katze oder ein Haus, ein Auto oder ein Mensch bin liegt bei dir.

 

Was genau jetzt mit diesen Rollen passiert ist nicht wichtig. Die Straße, in der Stadt liegt unter dem Himmel und manchmal, an nicht ganz klaren Tagen schimmert die Sonne durch die Wolken und wärmt den Beton. Die Leute kommen heraus und setzten sich auf Stühle an Tische und reden und lachen und trinken Café und Wein und Bier und manche essen etwas und andere schmeißen Müll zwischen Autos, treten Zigaretten aus und spucken auf den Boden. Mir geht es da nicht anders, ich bekomme das alles mit, sehe, spüre und höre was die Sonne, die durch die Wolken bricht mit den Leuten, Tieren und Straßen macht. Auch was sie mit mir macht. Tief in mir drinnen etwas zu funkeln beginnt.

 

Besonders die eine Straße in der Stadt ist sehr belebt, an den Kreuzungen mit den anderen Straßen sind an den Ecken große Ansammlungen von freudigen Menschen.

 

Ein junger gutaussehender Mann raucht seinen Haschischzigarette und die Straße atmet durch, die Fugen zwischen den Pflastersteinen werden ein bisschen weiter. Eine junge Frau mit hohen Schuhen verschüttet ihren Sekt der sich wie eine Salbe über die Poren des Betons legt. Details über die Hunde und Vögel die es nicht bis zum Park aushalten erspar ich euch.

Ich treffe also auf diese Straße, wir kennen uns schon lange, sind schon seit Jahren Teil dieser Stadt.

 

Haben das Sonnenlicht auch schon gemeinsam erlebt, aber uns aus den Augen verloren, wie das eben so ist in einer großen Stadt, aber dann kamen wir uns wieder in den Sinn, an einer Ecke an einem Tag zu einer Uhrzeit haben sich unsere Wege getroffen. Es war im Frühjahr, man konnte noch nicht ahnen was das restliche Jahr bringen wird. Die Sonne hat seinen Beton gewärmt, schon seit Jahren sind die Winter nicht mehr so kalt und nass wie sie es früher waren.

Eine Nacht

Es beginnt alles mit einem Sonnenuntergang. Die Sonne verschwindet im Westen hinter der Häuserkette und die Dunkelheit kommt von Osten die Straßen herauf. Ich merkt davon nichts, ich sitze in meinem Zimmer mit Nordfenster. Es kommt ein leichter Wind auf, der durch die Blätter weht und über Autodächer, durch Haare und über nackte Schultern.

 

Der Himmel ist wolkenlos und von hinten schiebt sich ein Schlammgrau darüber.

 

Die Straßenlaternen gehen an, ich sehe erst kaum einen Unterschied in der Helligkeit des natürlichen und des künstlichen Lichts. Bis es mir dann plötzlich auffällt.

 

Das Blau des Himmels wird schnell, hinter einem Licht reflektierenden Nebel dunkler.

 

Ich habe mein Nordfenster offen und spüre wie die Luft draussen an Temperatur abnimmt, doch der Boden und die Straßen strahlen noch wärme an nackten Beinen in kurzen Röcken und Hosen hoch.

 

Die Luft wird vor lauter frische fast feucht und legt sich wie ein Film auf alle Oberflächen. Der Himmel bekommt einen metallenen Schein.

Die Geräusche verändern sich, auch in meinem Zimmer. Freunde sind gekommen, mit rhythmischen Klängen werden Gläser vom Tisch gehoben und abgesetzt, Gabeln berühren Teller und Zungen, es wird gekaut und geschmatzt, gelacht und geredet.

 

Vor dem Fenster wird es immer kühler und das Dunkel immer Schwärzer (hinter dem lichtreflektierendem Nebel)

 

Die Lichter hinter den anderen Fenstern werden weniger, das Licht der Straßenlaternen ist pur, mit geraden Kanten.

 

Ich schließe mein Nordfenster und ziehe den Vorhang zu.

 

Der Wind hat sich gelegt, die Luft ist still zwischen den Häusern, wenige Geräusche und Bewegungen wecken die Aufmerksamkeit. Der Mond wandert von der einen Straßenseite zur anderen und verschwindet wieder hinter einer Kulisse von Schornsteinen.

 

Der Nebel hat sich fast aufgelöst und lässt ein paar Sterne hoch oben blinken im Osten kann man schon die Farbveränderung nach Süden aufsteigen erkennen.

 

Ich könnte das, wenn ich mein Nordfenster öffne und rauf schaue, sehen, aber das tue ich nicht. Drinnen und Draußen sind zu verschieden als dass ich mich das trauen würde.

 

Der Himmel wird schnell hell, der Wind ist kühl, die Luft erinnert sich scheinbar an den gestrigen Zustand und wird warm.

 

So hat die Nacht sich vorbei geschlichen.